Fenstermontage
Pro und contra einer Fenstermontage
Was relativ einfach aussieht, kann sich später als eine grobe Fehleinschätzung herausstellen. So auch bei der Fenstermontage. Wer sich damit nicht auskennt und glaubt es aus Sparsamkeitsgründen selber zu machen, wird sein blaues Wunder erleben. Es ist nicht damit getan, dass das Fenster in die Öffnung passt, es soll auch im Nachhinein sauber öffnen und schließen. Bis dahin ist es ein langer Weg, welcher nur von einem Fachmann ausgeführt werden sollte. Es nützt wenig, wenn es sich hierbei um ein gutes Isolierfenster handelt, aber durch einen unsachgemäßen Einbau die Dichtigkeit und der Wärmeschutz darunter leidet. Gerade im Anschlussbereich zum Mauerwerk kommt es dann zu relativ hohen Wärmeverlusten, welcher wiederum für die Bildung von Tauwasser und Schimmel verantwortlich ist. Um diese unliebsamen Schäden im Nachhinein zu beseitigen, müsste das Fenster wieder demontiert und anschließend fachgerecht wieder eingesetzt werden. Anders lassen sich derartige Schäden nicht optimal beseitigen.
Der Einbau soll auch nicht zu einer Schauergeschichte werden! Wenn jedoch durch eine do it yourself Montage der Einbau langfristig nicht zum Erfolg führt, kann es passieren, dass das ganze Fenster neu muss. Ein Fenster arbeitet bei Wärme und bei Kälte. Wenn hier der Fensterrahmen nicht hundertprozentig eingesetzt wurde, wird sich spätestens mit der Zeit der Fensterflügel verziehen und lässt sich nicht mehr einwandfrei öffnen und schließen. Schließt das Fenster nicht ordnungsgemäß entsteht dadurch wieder ein erhöhter Wärmeverlust, Zugluft und höhere Energie kosten. Gerade für ältere Menschen kann dieser Zustand zu einem großen Problem führen, da hier dann die Kraft für den Schließmechanismus fehlt, was so nicht im Sinne des Erfinders ist. Daher ist: "Geiz ist geil" nicht immer angebracht und kann bei einer unprofessionellen Fenstermontage genau das Gegenteil bewirken.
Der Einbau über einen Fachbetrieb garantiert:
- Optimale Wärme- und Schalldämmung.
- Das Eindringen von Wind und Regen wird verhindert.
- Keine Tauwasserbildung im Fugenbereich zwischen Fenster und Mauerwerk.
- Eine dauerhafte Gebrauchstauglichkeit und Funktion der Fenster.
Worauf sollte man vor der Montage achten?
Die Verbindung zur Bauanschlussfuge (Mauer) muss von innen rundum luftundurchlässig wegen der Raumfeuchte und Raumlufttemperatur geschlossen werden. So wird verhindert, dass die warme und feuchte Raumluft in die Fuge eindringt und dort abkühlt. Die Folge ist sonst Tauwasser und Schimmelbildung.
Für die Schall-und Wärmedämmung ist die mittlere Ebene der Fensterfuge komplett mit Dämmstoff auszufüllen. Diese Methode sichert den Wärme-und Schallschutz, nicht aber die Funktion der Feuchtigkeits- und Windabdichtung.
Regen- Wind und Außenlufttemperatur:
Hier muss die Verbindung zum Mauerwerk von außen nach allen Seiten dauerhaft schlagregendicht und winddicht sein. Diese Voraussetzung gilt nicht nur für das Fenster, sondern auch für den Fensterbankanschluss.
Die Größe und Schwere eines Fensters:
Für einen einwandfreien Einbau spielt natürlich auch die Fenstergröße eine wesentliche Rolle. Die Ausrichtung und der Lastwechsel erfolgt über Keile, ebenso die Ausrichtung. Ganz wichtig für die Gebrauchslasten und die Windbeanspruchung.
Die eigentliche Fenstermontage:
Bevor mit der eigentlichen Demontage und Montage der neuen Fenster begonnen wird, sollte das entsprechende Werkzeug bereitliegen. Dazu gehört: Profi-Schlagbohrmaschine mit dem entsprechenden Steinbohrer z.B 6,5mm in Überlange. Selbige Bohrergröße für die Rahmenbohrung. Auf jeden Fall ein Stahlbohrer, da ein gutes Fenster immer einen innenliegenden Stahlkern besitzt, für die Statik des Fensters. Eine Wasserwaage. Wenn hier nicht zu 100 Prozent genau das Fenster ausgerichtet wird, gibt es später in jedem Fall Probleme. Jeder Fensterflügel ist nachjustierbar, jedoch nur bis zu einem gewissen Grad. Wurde hier beim Einbau gepfuscht kann es passieren, dass sich der Flügel nicht mehr einwandfrei justieren lässt und im mechanischen Bereich klemmt. Dann gibt es nur noch eine allerletzte Chance. Die Isolierscheibe muss aus dem Flügel entfernt werden und neu mit den entsprechenden Abstandhaltern justiert werden, bis die Funktion einer einwandfreien Öffnung und Schließung gewährleistet ist. Alle Abstandshalter besitzen unterschiedliche Stärken, welche durch die Farbgebung der Plättchen gekennzeichnet ist.
Benötigte Materialien:
Fensterschrauben. Diese benötigt man um das Fensterlement eben durch den Rahmen oder mittels Drehankern an die Mauer zu befestigen. Die Länge ist auch von der Rahmenstärke (falls durch den Rahmen befestigt wird) abhängig und sollte mindestens noch 8-10 cm in das Mauerwerk reichen. Ist das Fenster passgenau ausgerichtet, fixiert man durch die Rahmenlöcher gleich die Bohrlöcher und kann die Bohrung somit in einem Arbeitsgang erledigen und nach jeder Mauerbohrung schon eine Schraube einführen. Die Menge der Bohrungen hängt von der Größe des Fensters ab. Der Fensterrahmen sollte rechts, links und oben an die Mauer befestigt werden - unten sollte man nicht durch den Rahmen bohren, damit kein Wasser in den Rahmen eindringen kann. Größere Fenster sollten schon drei Bohrungen pro Seite erhalten. Handelt es sich allerdings um ein altes Kastenfenster mit einem Holzrahmen, welches gegen ein neues Fenster ausgetauscht werden soll, sind im Vorweg viele umfangreiche Putzarbeiten unerlässlich.
Die Fenstermontage:
Ist der Rahmen des Fensters optimal in Waage horizontal und vertikal ausgerichtet, kann der Fensterrahmens in den Mauerwerk verschraubt werden, direkt oder mittels Mauerankern. Jetzt mag es vielleicht unterschiedliche Ansichten geben, was die Verschäumung anbelangt. Eines ist in jedem Fall klar, wer keine Erfahrung mit PU oder Montageschaum besitzt, kann hier allerhöchstens noch Fehler machen. Wird der Fensterrahmen unprofessionell verschäumt, dehnt sich nach dem Ausschäumen und Aushärten der Rahmen nach innen. Die Folge bedeutet, dass der Flügel nicht mehr passt oder klemmt. Sind die Vorarbeiten des Rahmens passgenau ausgeführt worden, empfiehlt es sich gleich im Anschluss den Flügel einzusetzen und dann erst das Fenster zu verschäumen. Dann kann der Rahmen nicht mehr arbeiten und der Fensterflügel muss nur noch eingestellt werden. Bei einer professionellen Ausführung muss manchmal nicht einmal mehr der Flügel nachjustiert werden. Die Verschäumung ist auch nicht ganz so einfach, wie es aussieht. Als Laie mit Dosenschaum lässt sich die Verschäumung nicht hundertprozentig realisieren. Hier fehlt das Gefühl der gleichmäßigen Schaumverteilung aus der Dose. Profis arbeiten mit einer leicht dosierbaren Schaumpistole, welche auf spezielle Dosen geschraubt werden. Bei einer gleichmäßigen Verschäumung kann sich der Schaum auch nicht so negativ auf den Rahmen auswirken. Nach der Austrocknung wird der Fensterrahmen mit dem Mauerwerk versiegelt, in Form von Silikon. Gestaltete sich das Aufmaß der Fenster nicht optimal und der Abstand zum Mauerwerk ist zu groß, kann hier eine Fensteranschlussleiste für Abhilfe sorgen. Anschlussleisten gibt es in verschiedenen Breiten. Es kann aber auch eine Rahmenblende den Übergang zum Mauerwerk gut kaschieren. Dieses kann nur vor Ort entschieden werden. Im Anschluss wird die Fensterbank an die Fensterbankanschlussleiste geschraubt und von unten mit Montageschaum ausgefüllt. Um auch hier keine Fehler zu machen, sollte die Fensterbank beschwert werden, damit der Schaum die Fensterbank nicht hochdrückt. Später wird im Innenbereich mit der Fensterbank ähnlich verfahren. Mitunter müssen die Fensterbänke nach dem Einschäumen noch verputzt werden. Wurde das Fenster gut eingeschäumt, muss kaum noch ein eventuell aufgequollener Montageschaum beseitigt werden. Ein guter Verlauf ohne Schnittfläche dichtet besser ab, da der Schaum von außen eine geschlossene Einheit bildet, während der beschnittene Schaum in seiner Struktur poröser ist. Sind diese Arbeiten sorgfältig ausgeführt worden, sollte es weder mit der Dichtigkeit der Fenster noch mit der einwandfreien Funktion Probleme geben. Da sich durch die Arbeiten auch Staub und Dreck im Fenster ansammelt, empfiehlt es sich, diesen mit einem Sauger zu beseitigen. Jetzt muss nur noch der Transportaufkleber auf dem Fensterrahmen beseitigt werden und das Haus erstrahlt in einem neuen Glanz. Ist alles beseitigt, können die Fenstergriffe mit jeweils zwei Schrauben fest angeschraubt werden.
Fazit:
Es ist auch als Laie möglich den Einbau in eigener Regie vorzunehmen, es lohnt aber nicht, da das Profiwerkzeug hierzu fehlt und vielfach auch noch Maurerarbeiten erforderlich sind.
Bei der Demontage der alten Fenster kann der Laie viel verkehrt machen und das Mauerwerk beschädigen, gerade bei alten Häusern. Auch mit einer "Billy Billig" Bohrmaschine lassen sich kaum einwandfreie Bohrlöcher ins Mauerwerk bohren.
Die bessere Wahl ist hier in jedem Fall eine Fachfirma, welche sich auch um die Entsorgung der alten Fenster kümmert und den Ort der Montage besenrein wieder verlässt.