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Verglasung
Der unterschiedliche Glasaufbau
Standard-Isolierverglasung |
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2-fach Verglasung 4_4
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3-fach Verglasung 4_4_4
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Sicherheitsverglasung ESG |
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2-fach ESG2 Verglasung 4_4
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2-fach ESG2 Verglasung 6_6
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3-fach ESG3 Verglasung 4_4_4
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3-fach ESG3 Verglasung 6_4_6
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Schallschutz- und Sicherheitsverglasung VSG |
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2-fach VSG2 Schallschutz Verglasung 44.1_44.1
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2-fach VSG2 Verbundsicherheits-Verglasung 44.1_33.1
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3-fach ESG-VSG Schallschutz Verglasung 44.1_4_8
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3-fach VSG2 Verglasung 44.1_4_44.1
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3-fach VSG2 Spezial Verbundsicherheits-Verglasung 55.2_6_55.2
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Jeder Hausbewohner und Eigenheimbesitzer schaut tagtäglich durch ein Fenster und viele wissen auch, dass die Einfachverglasung schon lange, zumindest in Europa der Vergangenheit angehört und durch die Isolierverglasung abgelöst wurde. Nur welche Möglichkeiten eine Isolierverglasung bietet und wie viel Unterschiede es in diesem Bereich gibt, wissen die Wenigsten.
Heute wird im Fensterbau ausschließlich Mehrscheiben-Isolierglas verwendet. Was so viel bedeutet, dass zwei oder auch mehrere Floatglasscheiben über einen Abstandshalter verklebt werden. Für den Glasrandverbund verwendet die Fensterindustrie Butyl als Primärdichtung. Damit sich keine Kondensatbildung zwischen den Scheiben ansammeln kann, wird der Abstandshalter mit einem synthetischen Zeolith gefüllt, welcher die überschüssige Luftfeuchtigkeit und den nachdiffundierenden Wasserdampf aufnimmt.
Welche Aufgabe hat der Abstandshalter?
Die Isolierverglasung kann mit unterschiedlichen Abstandshaltern und unterschiedlichen Floatglasscheiben gefertigt werden. Die übliche Glasstärke beträgt 4mm. Bei größeren Scheiben oder extrem großen Scheiben kann die Glasstärke aus statischen Gründen auch 5 - 6 - 8 mm betragen. Der Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) des Glases in Verbindung mit dem Gesamtenergiedurchlassgrad (g-Wert) hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehört der Gastyp (Krypton, Argon), der Scheibenabstand von 8 bis 16 mm, die Anzahl der Scheiben von 2, 3, 4, sowie die Anzahl der Beschichtungen. Interessant hierzu auch der Text Energieausweis. In der Nacht, in der keine Wärmeeinstrahlung oder solare Gewinnung vorhanden ist, lässt auch das beste 3-Scheibenglas immer noch drei mal soviel Wärme ins Haus, als eine moderne Außenwand. Im Prinzip gilt der Ug-Wert lediglich in der Scheibenmitte. Wegen der Wärmeleitfähigkeit des Abstandhalters nimmt die Dämmung am Rand deutlich ab. Das Material des Abstandhalters bestimmt hier, wie viel Kondensat am Glasrand entsteht. Innenliegende Fenstersprossen verschlechtern den U-Wert und können auch zu einer Kondensatbildung an der Innenseite der Sprossen führen.
Um bei der Fensterverglasung die besten Resultate zu erzielen, gibt es unterschiedliche Abstandshalter im Material. Die schlechtesten Abstandhalter mit einem hohen Wärmeabfluss bestehen aus Aluminium. Abstandhalter aus Edelstahl besitzen zwar auch noch einen gewissen Wärmeabfluss, sind aber rund 35% besser in ihren Eigenschaften als Aluminium-Abstandshalter. Am besten sind Abstandhalter aus Kunststoff. Diese sogenannten "Warmen Kanten" werden aus Silikonschaum oder Glasfaserkunststoff gefertigt. Zur Versiegelung werden die Abstandshalter mit einer Edelstahlfolie gasdicht abgeschlossen. Diese Abstandshalter besitzen optimale Wärmedämmeigenschaften und neigen auch nicht zu einer Kondensatbildung.
Abstandshalter aus Kunststoff (Warme Kante) - Beispiel Wärmebrücke und Kondensatbildung
Produkt/Hersteller | Materialien | Wärmebrücke ψ [W/mK] *) | Glasrand-Temperatur **) | Kondensat zu erwarten ***) |
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Diverse | Aluminium | 0,090 | 5,6° | ja |
Diverse | Edelstahl | 0,055 | 9,5° | ja |
TGI | Kunststoff/ Edelstahl | 0,035 | 12,7° | nein |
Swisspacer | Kunststoff GFK | 0,030 | 13,6° | nein |
*) Anwendungsfall Beispiel Holz-Alu-Fenster
**) bei -10°C Außentemperatur
***) bei 50% relativer Luftfeuchtigkeit im Innenraum
Siehe auch Ratgeber zur Vermeidung von Kondenswasser
Hier nun eine Übersicht über die einzelnen Verglasungseigenschaften:
Einfachverglasung:
Hierbei handelt es sich um Fenster mit einer einfachen Verglasung, was soviel heißt, im Fensterrahmen wird nur eine Glasscheibe eingesetzt. In Europa zählt das Einfachfenster zu den Favoriten. Bei dieser Fensterart mit einem sehr niedrigen Wärmeleitwert sind jegliche Fensteröffnungsarten möglich. Außer bei Industriefenster die auch aus einem Stahlrahmen bestehen können, sind die meisten dieser Fenster in Holz oder Kunststoff gefertigt.
Die Mehrfachverglasung:
Hauptsächlich wird im Fensterbau die Mehrscheiben-Verglasung verwendet. In der Praxis bedeutet es, dass zwei oder mehr Einzelscheiben über einen Abstandhalter verklebt werden. Um die Anforderungen eines Energiehauses zu erfüllen, sollten die Fenster einen hohen g-Wert besitzen, welcher um 50 % höher liegt, als bei einem normalen Isolierglasfenster. Die Verglasungseinheit Isolierglas bestehend aus Spiegelglas, Fensterglas, Flachglas oder Gussglas als 2, 3, oder Vierfachverglasung wird mit einem oder mehreren Luft-bzw gasgefüllten Zwischenräumen welche voneinander getrennt sind, befüllt. Isolierglas besteht immer aus mindestens zwei Glasscheiben. Die verschiedenen Anforderungen an Isolierglas bestimmen somit auch die Glasscheibenanzahl. Siehe auch Wärmeschutzglas
Schallschutzglas:
Hier werden hauptsächlich die Schallschutzeigenschaften eines Fensters optimiert. Das auffälligste Merkmal von Schallschutzglas ist der Scheibenzwischenraum, welcher mit einem Spezialgas befüllt wird. Die äußere Scheibe ist im Durchmesser auch dicker als die innere Scheibe. Da die Ansprüche an Schallschutzglas unterschiedlich sind, gibt es hier auch verschiedene Schallschutzklassen von 2 bis 4. Die Schallschutzklasse 2 gehört dem heutigen Standard an. Zusätzlich zu den Anforderungen der 3. Schallschutzverordnung, gilt hier auch ein verbesserter Wärmeschutz.
Sonnenschutzglas:
Normale Flächengläser zum Beispiel an einer Glasfassade besitzen im Sommer einen enorm hohen Klimatisierungsaufwand bis zum Vierfachen der winterlichen Heizkosten. Daher reduzieren Sonnenschutzfenster den Lichteinfall und optimieren so einen verbesserten Wärmeschutz. Der Nachteil ist, dass Sonnenschutzglas nicht den jahreszeitlichen Wechselwirkungen von Sommer auf Winter angepasst werden kann.
Sicherheitsglas:
Handelt es sich um gefährdete Personen, kann unter Umständen nur Sicherheitsglas die Alternative bedeuten. Hier unterscheidet man zwischen Einscheibensicherheitsglas (ESG) und Verbundsicherheitsglas. Im Bad oder im Treppenhaus kommt ESG-Glas zur Anwendung. Das Glas bereitet keine Scherben, es zersplittert lediglich in tausend kleine Glasstücke.
Verbundsicherheitsglas kann weder zersplittern noch Scherben verursachen. Zwischen den Scheiben befindet sich eine durchsichtige Folie, dadurch reißt das Glas nur ein, wie bei einem Auto.
Brandschutzglas:
Bei Brandschutzgläsern gibt es die Feuerwiderstandsklasse F und G. Im Gegensatz zu G-Gläsern besitzen die F-Gläser eine höhere Standsicherheit im Bereich Feuer und Flammenwurf. Nach der Brandschutzverordnung muss Brandschutzglas alle Anforderungen der DIN Klassen 4102 Teil 2 und 5, sowie 4102 T 13 erfüllen. Die Verglasungen sind in Feuerschutzklassen F 30 bis F 120 und G 30 bis G 130 eingeteilt. Die Zahlen nach dem jeweiligen Buchstaben geben die Feuerwiderstandsdauer in Minuten an. Das Glas der Klasse F besteht aus zwei vorgespannten Gläsern von 5 mm. Statt mit Luft oder Gas besteht hier der Zwischenraum aus einer organischen wasserhaltigen Substanz (Gel). Die F-Gläser werden hauptsächlich im Außenbereich und die G-Gläser im Innenbereich verwendet.
Panzerglas:
Hierbei handelt es sich um ein spezielles VSG-Glas, welches einem Schlag, Beschuss oder einer Sprengung in den unterschiedlichen Bereichen der Widerstandsklassen widerstehen kann. Das Glas wird hauptsächlich im Bankenbereich oder Objekt und Personenschutz eingesetzt.
Ornamentglas:
Zu erkennen sind Ornamentgläser auch Gussgläser genannt, an der mehr oder weniger starken Ornamentierung der Oberfläche. Diese wird mittels einer Walze in das noch flüssige Glas eingebracht. Ornamentgläser gibt es in über 50 Strukturen, Stärken und Farben. Zum Teil auch mit einer Drahteinlage für Gewächshäuser und ähnlichen Bedürfnissen.
Es ist sehr stabil (Drahtglas) und wesentlich günstiger als Verbundsicherheitsglas oder Einscheibensicherheitsglas.
Siehe auch Ornamentgläser
Fazit:
Für jede Glasart gibt es einen speziellen Bereich. Daher sollte der Anwender genau wissen, wozu das Fenster dienen soll, damit sich die Anschaffung sowohl im Wärmeschutz als auch preislich rechnet.